Qualitätsstandards
Die Qualität eines Hilfsmittels allein entscheidet nicht über die Wirksamkeit einer Versorgung. Erst durch kompetente Beratung, professionelle Einweisung, individuelle Anpassung und verlässliche Begleitung entsteht echte Versorgungsqualität. Genau hier setzt der Qualitätsverbund Hilfsmittel e. V. (QVH) mit seinen Qualitätsstandards an.
Unsere Standards definieren, was gute Versorgung ausmacht – über alle Produktgruppen hinweg, einheitlich, nachvollziehbar und prüfbar. Sie bilden die fachliche Grundlage für das QVH Gütesiegel und stehen für einen klaren Anspruch:
Qualität, die ankommt – strukturiert, geprüft, nachvollziehbar.
Was regeln die QVH-Qualitätsstandards?
Die QVH-Qualitätsstandards beschreiben verbindliche Anforderungen an Hersteller und Leistungserbringer, die für eine erfolgreiche, alltagsnahe und individuelle Hilfsmittelversorgung notwendig sind. Dabei liegt der Fokus nicht auf dem Produkt selbst, sondern auf den begleitenden Service- und Dienstleistungsprozessen – denn diese entscheiden maßgeblich über Teilhabe, Sicherheit und Lebensqualität.
- Standards existieren für 26 Produktgruppen des Hilfsmittelverzeichnisses
- Sie gelten sowohl für die Erwachsenen– als auch für die Kinderversorgung
- Sie sind transparent online einsehbar und filterbar nach Produktgruppe und Zielgruppe
- Sie bilden die Grundlage für die Vergabe des QVH Gütesiegels
Warum braucht es die QVH-Standards?
QVH Qualitätsstandards – weil Qualität mehr ist als Technik. Es ist das Zusammenspiel von Fachlichkeit, Verantwortung und gelebter Versorgungskompetenz.
- Orientierung schaffen – für Leistungserbringer, Hersteller, Krankenkassen und Patient:innen
- Vergleichbarkeit ermöglichen – bei gleichzeitigem Erhalt der individuellen Versorgungslogik
- Transparenz stärken – durch öffentlich zugängliche Standards und eindeutige Kriterien
- Vertrauen sichern – durch dokumentierte Dienstleistungsqualität und nachvollziehbare Prozesse
- Markt bereinigen – indem verlässliche Anbieter erkennbar und unseriöse Strukturen ausgeschlossen werden
Aufbau der Qualitätsstandards
Zu erbringende Nachweise
Hier sind konkrete Unterlagen gelistet, mit denen die Einhaltung der Anforderungen dokumentiert wird – etwa:
- Ausbildungs- und Schulungsnachweise
- Versorgungschecklisten
- Verfahrens- und Organisationsbeschreibungen
Grundlegende Anforderungen
Dieser Abschnitt enthält übergeordnete Qualitätskriterien, die für alle Produktgruppen gleichermaßen gelten. Dazu zählen u. a.:
- Einhaltung des Datenschutzes
- Aufbereitung von Hilfsmitteln nach Herstellervorgaben
- Einsatz qualifizierten Fachpersonals
- regelmäßige Schulungen von Medizinprodukteberater:innen
Produktspezifische Anforderungen
Hier werden die Anforderungen konkretisiert – differenziert nach Produktgruppe und ggf. Teilbereichen.
Beispiel: Die Produktgruppe 14 (Inhalations- und Atemtherapiegeräte) untergliedert sich in:
- Sauerstofftherapiegeräte
- Systeme mit Druck- oder Flüssiggas
- CPAP-Systeme zur Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen
Für jeden Teilbereich sind spezifische Anforderungen formuliert, etwa:
- qualifizierte Einweisung bei Erstversorgung
- Nachweise über hygienische Aufbereitung
- Dokumentation des Beratungsgesprächs
- fachliche Qualifikation des beratenden Personals
Überschneidungen zwischen Produktgruppen werden berücksichtigt – die Bewertung erfolgt stets produktspezifisch und differenziert.

Bearbeitungsstand der Produktgruppen
- ProduktgruppenVersorgungscheckliste